Schutz vor sexualisierter Gewalt

Schulungen für Übungsleiter

Bettina Schweer und Andreas Rudde, die auch als direkte Ansprechpartner in der Turngemeinde fungieren, hatten schon vor gut zwei Jahren mit einer Risikoanalyse begonnen, um danach das Präventivkonzept auszuarbeiten. Unterstützung bekamen sie von Marie Temminghoff und Tina Bischop. „Mit den Kindern und Vereinsaktiven sprechen wir regelmäßig über das Thema, unsere Übungsleiter besuchen in einem festen Rhythmus Schulungen und mit den Eltern sind wir im ständigen Austausch“, beschreibt Bettina Schweer die verbindlichen Vereinbarungen. „Sobald erste Alarmsirenen klingeln, sind festgeschriebene Abläufe vorprogrammiert“, ergänzt Andreas Rudde. „Wir sind auf einem gute Weg, das Thema zu enttabuisieren.“

Kinder stärken und ermutigen

Das Wichtigste dabei sei es, die Kinder zu stärken und sie zu ermutigen, sich deutlich und unmissverständlich zu äußern. „Mir gefällt das nicht und ich will das nicht.“ Die körperliche und emotionale Nähe, die im Sport entstehen kann, kann die Gefahr von sexualisierten und grenzverletzenden Übergriffen mit sich bringen. Für viele Kinder und Jugendliche sind die Übungsleiter oft enge Bezugspersonen und somit vertrauensvolle Ansprechpartner. Beispiel aus dem Konzept, das mit der Eintragung in die Vereinssatzung verbindlich für die Zukunft festgeschrieben ist: „Körperliche Kontakte zu Kindern und Jugendlichen müssen von diesen erwünscht sein, und dürfen das sinnvolle Maß nicht überschreiten (trösten, Mut machen). Die Grenzen können hier bei den Kindern sehr individuell sein. / Körperkontakt bei erforderlichen Hilfestellungen bei Kindern und Jugendlichen zielgerichtet und nur für die Dauer der Übung. Notwendige Hilfestellung wird nur nach Erklärung und Zustimmung geleistet. / Sprache und Wortwahl ist für uns ein wichtiges Thema. Sie sollte altersentsprechend, respektvoll und wertschätzend sein. Schimpfwörter und Beleidigungen sind verboten. Wir leben dieses vor und greifen ein, wenn sprachliche Grenzen überschritten werden.“ So steht es im Konzept.

Bürgermeister ermuntert alle Vereine

Bürgermeister Patrick Voßkamp möchte alle Heidener Vereine für das Thema sensibilisieren und ermuntern die Initiative aufzugreifen, mit dem Ziel, der sexualisierten Gewalt im Sport wirksam vorzubeugen und diese zu bekämpfen. Beratung und unterstützende Begleitung bieten der Kreissportbund Borken, Annette Hülemeyer, sowie der Landessportbund NRW, Thomas Lammers, den Vereinsvertretern an. „Tolle Idee, den Beitritt zum Qualitätsbündnis mit einem Kinderturnfest zu feiern“, gratulieren die Offiziellen den Heidenern Turnern, die Eltern und Kinder mit einzubinden.